BOCK AUF HANDBALL?
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Probleme mit der Hallenverfügbarkeit führten dazu, dass die Thalheimer Frauenmannschaft ihr Heimspiel gegen Sachsen 90 Werdau in Breitenbrunn austragen musste. Herausforderungen bei der Navigation führten wiederum dazu, dass manch eine Spielerin der Tanne-Damen bereits bei der Anreise bisher völlig unbekannte Ecken des herbstlichen Erzgebirges kennenlernen konnte. Schiedsrichter hatten den Weg nach Breitenbrunn gar nicht erst angetreten – vielen Dank daher an die beiden Sportfreunde, die kurzfristig einsprangen und die fair geführte Partie ohne Schwierigkeiten über die Bühne brachten.
Die Thalheimerinnen fanden in der ungewohnten Heim-Halle schnell in das Spiel. Bereits nach fünf Spielminuten war beim Zwischenstand von 5:1 eine souveräne Führung herausgearbeitet. Im Angriff wurden anders als in der Vorwoche geduldig klare Wurfchancen herausgearbeitet und diese wurden – ebenfalls anders als im vergangenen Spiel – konzentriert verwertet. Hatten die Gäste den Ball in Händen, konnte man sich auch auf die Abwehr der Thalheimerinnen verlassen. Im Mannschaftsverbund wurde aufmerksam verteidigt und manch ein Ballgewinn konnte mit einem sehenswert herausgespielten Kontertreffer veredelt werden. Kamen Würfe der Gäste bis zum Tanne-Tor, wurden diese zumeist sichere Beute unserer Torhüterin. So notierten Statistiker bis zum Spielende beispielsweise bei fünf Versuchen drei gehaltene Strafwürfe. Über 15 Minuten gelang den Gästen kein einziger Torerfolg – auf Thalheimer Seite wurde hingegen von allen Positionen Torgefahr entwickelt und so wuchs der Vorsprung über die Stationen 9:4 (10. Minute) und 15:4 (20. Minute) bis zum Halbzeitpfiff auf 18:7 an.
Die Tanne-Damen starteten trotz der hohen Führung mit unverändertem Engagement und großer Spielfreude in den zweiten Spielabschnitt. Abwehr samt Torhüterin blieben aufmerksam und gestatten den Werdauerinnen wiederum fast 15 Minuten keinen Treffer. Im eigenen Angriff konnte manch ein schön herausgespielter Treffer bejubelt werden und es gelangen sogar Rückraumtore von Spielerinnen, die zu einem Wurf aus der zweiten Reihe vermutlich letztmalig in der C-Jugend angesetzt hatten. Da die Ballgewinne in der Defensive ebenfalls weiterhin konsequent in schnelle Gegenstöße umgesetzt wurden, wuchs der Vorsprung bis zur 45. Spielminute stetig auf 25:8 an. Auch personelle Umstellungen taten dem Spiel der Heimsieben keinen Abbruch und dass der Tanne-Trainer weite Teile der zweiten Spielhälfte im Sitzen verfolgte, darf vom regelmäßigen Beobachter des Thalheimer Handballsports als Ausdruck von Zufriedenheit mit dem Spiel der eigenen Mannschaft gewertet werden. In den verbleibenden Minuten wurden die Abwehrbeine der Thalheimerinnen etwas langsamer und die Werdauerinnen, die trotz des Rückstandes nie aufsteckten, konnten das Spiel nun ausgeglichener gestalten. Dennoch leuchtete bei der Schlusssirene ein auch in der Höhe verdienter 32:13 Heimsieg von der Anzeigetafel.
Besonders erwähnenswert ist unabhängig vom Ergebnis die hervorragende Abwehrarbeit aber auch das mannschaftlich geschlossene Auftreten im Angriff. Wurfchancen wurden sowohl durch starke Einzelaktionen als auch im gebundenen Spiel kreiert und erfolgreich verwertet. Außerdem konnten sechs von sieben Strafwürfen verwandelt werden. Einziger Wermutstropfen ist, dass arbeitsbedingt für das nächste Spiel keine Mannschaft zur Verfügung steht und die Partie in Annaberg daher auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden muss. Die nächste Chance die aktuelle Siegesserie auszubauen, bietet sich daher erst am 05.11.2022 in Mittweida. Dort war im Vorjahr nach schwacher Leistung und Verletzungspech eine von nur zwei Punktspielniederlagen zu konstatieren. Die Thalheimerinnen sinnen also auf Revanche.
Zusammen mit der ebenfalls erfolgreichen Männermannschaft der HSG Zwönitztal stand bei einem gemeinsamen Abendessen noch ein schöner Ausklang des Handballwochenendes an. Der Gastwirt hatte glücklicherweise in weiser Voraussicht die Speisekammer gut gefüllt und es gelang tatsächlich, alle Anwesenden ausreichend zu verköstigen. Von Teilen der Frauenmannschaft sind lediglich kleinere Irritationen bezüglich der Getränke-Auswahl sowie von der Deutung der Speisekarte zu berichten. So glaubte der Autor dieses Textes bei „halbgefrorenen Vugelbeeren“ an eine Einsparmaßnahme infolge steigender Energiepreise statt an eine Spezialität der französischen Küche. Zusammenfassend kann der Ausflug in die ungewohnte Heimhalle nach Breitenbrunn jedoch als rundum gelungen bezeichnet werden.
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